Kerstin Gaedicke, Gründerin eines sozialen Unternehmens aus Deutschland

Kerstin gründete das Sozialunternehmen „Blickwechsel“, dessen Schwerpunkt auf der Durchführung von Seminaren und Schulungen zum Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen liegt. Früher war Kerstin als Sozialarbeiterin tätig und berichtet, dass ihr Umfeld nicht besonders kollegial war. Oft fehlte es an Verständnis für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, obwohl ihre Kollegen*innen ständig mit ihnen arbeiteten. Eine Weile war sie dann arbeitslos und stellte Anträge auf Förderung, aber ohne Erfolg.
Schließlich gelang es ihr, eine Weiterbildung „Systemische Therapie/Familientherapie“ zu absolvieren. Während der Weiterbildung lud sie eine ihrer Kollegen ein, einen Vortrag über den Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen in der Arbeitswelt bei seinem Seminar abzuhalten. Bei der Vorbereitung nutzte sie Broschüren des Deutschen Blindenverbandes, allmählich entwickelte sie aber ihr eigenes Seminarkonzept. Kerstin wurde durch den Integrationsfachdienst Selbständigkeit „Enterability“ beraten, erhielt finanzielle Unterstützung vom Integrationsamt sowie einen blindengerechten PC-Arbeitsplatz von der Deutschen Rentenversicherung. Als sie sich selbständig machte, waren die Eltern nicht mehr da, aber ihre Freunde sahen ihre Entwicklung sehr positiv und unterstützten Kerstin, wo sie nur konnten. Positives Feedback der Seminarteilnehmer*innen ist der beste Beweis dafür, dass Kerstin sich in die richtige Richtung bewegt. Auch auf Kerstin selbst haben die Seminare einen positiven Einfluss. Sie lernte mehr über sich selbst, indem sie die Fragen von Seminarteilnehmern beantwortete, warum sich blinde Menschen auf bestimmte Weise verhalten.