UG
Eine „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ oder UG in Deutschland ist eine Rechtsform der Unternehmensorganisation, die aufgrund ihrer Ähnlichkeiten mit einer regulären GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) oft als „Mini-GmbH“ bezeichnet wird. Hier sind einige wichtige Merkmale und Details zu einer UG:
1. Haftungsbeschränkung:
Wie eine GmbH bietet eine UG ihren Gesellschaftern Haftungsschutz. Gesellschafter haften in der Regel nur bis zur Höhe ihrer Kapitaleinlagen in das Unternehmen.
2. Mindeststammkapital:
Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer UG und einer regulären GmbH besteht in den niedrigeren Mindeststammkapitalanforderungen. Stand September 2021 beträgt das Mindeststammkapital, um eine UG zu gründen, 1 €. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass alle von der UG erwirtschafteten Gewinne dazu verwendet werden müssen, das Stammkapital zu erhöhen, bis es das für eine GmbH erforderliche Minimum von 25.000 € erreicht. Sobald diese Schwelle erreicht ist, kann die UG in eine GmbH umgewandelt werden.
3. Gründung und Anmeldung:
Um eine UG zu gründen, müssen die Gründer einen Gesellschaftsvertrag erstellen, der den Namen des Unternehmens, den Zweck, das Stammkapital und andere wichtige Details festlegt. Der Vertrag muss notariell beurkundet werden, und die UG muss im Handelsregister vor Ort registriert sein.
4. Geschäftsführung:
Eine UG kann einen oder mehrere Geschäftsführer haben, die für die täglichen Geschäftstätigkeiten des Unternehmens verantwortlich sind. Die Bestellung und Befugnisse der Geschäftsführer sind in der Regel im Gesellschaftsvertrag festgelegt.
5. Finanzberichterstattung:
Ähnlich wie eine GmbH muss eine UG ordnungsgemäße Buchführungsunterlagen führen und jährliche Jahresabschlüsse erstellen. Je nach bestimmten Kriterien müssen diese Abschlüsse möglicherweise geprüft werden.
6. Besteuerung:
UGs unterliegen der Körperschaftssteuer und der Gewerbesteuer auf ihre Gewinne. Die Gesellschafter können auch Einkommensteuer auf Dividenden unterliegen, die sie vom Unternehmen erhalten.
7. Flexibilität:
UGs bieten Flexibilität in Bezug auf die Eigentumsstruktur und können mehrere Gesellschafter haben. Es ist möglich, eine UG in eine reguläre GmbH umzuwandeln, sobald die Mindeststammkapitalanforderung erfüllt ist.
8. Beendigung:
Eine UG kann auf verschiedene Arten aufgelöst werden, wie beispielsweise durch einen Gesellschafterbeschluss, Insolvenz oder rechtliche Maßnahmen. Vermögenswerte, die nach Begleichung von Schulden und Verbindlichkeiten verbleiben, werden in der Regel an die Gesellschafter verteilt.
Bitte beachten Sie, dass sich die rechtliche und regulatorische Landschaft in Deutschland ändern kann und spezifische Anforderungen sich im Laufe der Zeit entwickeln können. Es ist wichtig, sich bei der Gründung einer UG oder einer anderen Unternehmensform mit rechtlichen und finanziellen Beratern oder Behörden in Deutschland für die aktuellsten Informationen und Anleitungen in Verbindung zu setzen.